SuizidPrävention - Kanton Zürich

zwei Frauen reden

Suizidgedanken und Suizidversuche

Hinter jedem Suizid oder Suizidversuch steht eine persönliche Leidensgeschichte. Man weiss, dass die allermeisten Menschen mit Suizidgedanken nicht sterben möchten, sondern ihr unerträgliches Leid beenden wollen. Oft wurde vieles schon versucht und der Suizid scheint im Moment der einzige Ausweg. Sowohl akute Krisen (z.B. Trennung, Liebeskummer, Kündigung, Schuld- oder Schamgefühle) wie auch lange bestehende schwere Belastungen (z.B. physische oder psychische Erkrankungen) können dazu beitragen, dass sich jemand das Leben nimmt. In aller Regel gehen Suiziden Suizidgedanken voraus. 

Suizidgedanken sind eine Reaktion auf hohen Leidensdruck

Wenn Menschen über längere Zeit einen hohen Leidensdruck empfinden, dann tauchen häufig Gedanken auf wie: «Wofür lohnt es sich überhaupt noch zu leben?», «Am besten wäre es, nicht mehr da zu sein», «Wenn es mich nicht gäbe, ginge es allen besser.» Menschen mit Suizidgedanken wollen meist nicht sterben. Sie suchen einen Ausweg aus der Krise. Das eigene Leben zu beenden, erscheint ihnen als (einzig) mögliche Lösung. Das ist eine menschliche Reaktion auf grosses Leid. Als vergleichendes Bild kann man sagen, dass Suizidgedanken zu grossem Leidensdruck gehören können wie Fieber zur Lungenentzündung. Wie bei der Lungenentzündung ist es wichtig, dass man die Symptome behandelt und etwas gegen die Ursachen unternimmt. Suizidgedanken sind gar nicht so selten, wie man vielleicht denkt. Befragungen zeigen, dass jede 12. Person in der Schweiz in den vergangenen 12 Monaten Suizidgedanken hatte. 

Suizidversuche sind ernst zu nehmende Warnzeichen

Nur ein kleiner Teil der Menschen mit Suizidgedanken machen auch tatsächlich einen Suizidversuch. Schätzungen gehen davon aus, dass etwa jetwa 4% aller Person in der Schweiz in ihrem Leben mindestens einen Suizidversuch unternehmen. Zu Suizidversuchen kann es kommen, wenn Betroffene vor lauter Leidensdruck und Hoffnungslosigkeit kaum mehr einen klaren Gedanken fassen können. Denn nicht nur körperliche, sondern auch «seelische» Schmerzen schränken das Denken und Handeln ein – man ist nicht mehr in der Lage, verschiedene Lösungswege ins Auge zu fassen. Der Leidensdruck kann Betroffene daran hindern, mit Menschen in Kontakt zu treten, die sie unterstützen könnten. So kann es geschehen, dass auch scheinbar kleine Vorkommnisse einen Suizidversuch auslösen: So wie ein einziger Tropfen ein volles Fass zum Überlaufen bringen kann. Der Auslöser für den Suizidversuch ist also nicht automatisch auch der Grund. Wenn jemand einen Suizidversuch unternimmt, so ist dies immer ein starkes Warnzeichen dafür, dass es dem Menschen nicht gut geht und dass er oder sie Hilfe braucht. 

Suizide verhindern ist wichtig

Pro Tag sterben in der Schweiz zwei bis drei Menschen durch Suizid. Zwei Drittel davon sind Männer. Mehr zu den Zahlen finden Sie hier. Suizide sind die Folge von grossem persönlichen Leid. Zudem lassen Menschen, die sich das Leben nehmen, immer auch Angehörige und Freunde zurück. Durch Suizide entstehen Trauer, eine grosse Lücke und neues Leid. Der Kanton Zürich setzt sich darum mit einem Präventionsprogramm für die Verhinderung von Suiziden ein.

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