Die Kampagnen zur Suizidprävention
Engagement des Kantons Zürich
Begleitend zum kantonalen Schwerpunktprogramm Suizidprävention führen wir von Prävention und Gesundheitsförderung Kanton Zürich Kampagnen zur Enttabuisierung des Themas Suizid durch. Dabei arbeiten wir eng mit verschiedenen Partnern zusammen: Der Dargebotenen Hand, Pro Juventute, dem Bundesamt für Gesundheit und von 2015-2018 mit der SBB, mit der wir alle Kampagnen gemeinsam entwickelt haben.
2016 startete die Bannerkampagne «Reden kann retten», die sich an Erwachsene richtet. Sie soll dazu beitragen, dass es Menschen in Lebenskrisen und ihrem Umfeld leichter fällt, über Suizidgedanken zu sprechen. Denn das Gespräch über Suizidgedanken bietet wichtige Entlastung und kann Leben retten.
Seit 2018 richtet sich die Kampagnenaktivitäten zusätzlich gezielt an junge Menschen. Freunde bekommen meist als erste mit, wenn jemand der Krise ist. Sie werden ermuntert, vermutete Suizidgedanken anzusprechen, zuzuhören und vor allem Hilfe bei einer erfahrenen Person zu holen.


Ardit
«Ich finde es wichtig, dass man etwas unternimmt, es direkt anspricht und auch Hilfe holt. Wenn es einem Freund schlecht geht, soll man ihm zeigen, dass man für ihn da ist und man ihn so gerne hat, wie er ist.»
Video
Elea
«Ich finde es wichtig, dass man Menschen nicht alleine lässt, wenn sie in einer Krise sind und dass man sie vor allem ernst nimmt.»
Video
Ilyas
«Ich finde es wichtig, dass man es nicht auf die leichte Schulter nimmt, wenn jemand Suizidgedanken hat. Dass man eingreift und der Person hilft.»
Video
Lionel
«Sprecht mit Erwachsenen, bittet die richtigen Personen um Hilfe. Ihr seid nicht allein auf der Welt.»
Video
Savannah
«Viele haben Angst, dass sie etwas falsch machen können. Aber das einzig Falsche wäre, nichts zu machen.»
VideoKampagne macht Hilfe möglich
Die Kampagne zeigt Wirkung: Die Website von 147 wird während der Kampagnenwochen deutlich häufiger besucht als sonst. Aus Sicht der Prävention besonders relevant ist die Anzahl Beratungen von Pro Juventute. Wenn die Kampagne sichtbar ist, holen sich 30-50 Prozent mehr junge Menschen Beratung zum Thema Suizid. Die Kampagne wurde auch evaluiert: 75% der jungen Erwachsenen im Kanton Zürich kennen die Kampagne und finden sie wichtig.
Kampagne für Erwachsene
Videoclips mit Geschichten von Menschen, die einen Suizidversuch überlebt haben

Momo Christen
Sie hat ihre Erfahrungen auch in einem Buch beschrieben. Mehr darüber auf
www.momochristen.ch

Daniel Göring
Seine Erfahrungen mit Erschöpfungsdepression hat er im Buch «Der Hund mit dem Frisbee» verarbeitet. www.danielgoering.ch
Video
Philipp Zürcher
Seine Geschichte erzählt er auch im Film «gleich und anders»: www.gleichundanders.ch
Auszeichung
Die drei Filmclips wurden im November 2017 mit dem silbernen Edi ausgezeichnet. Dies ist die offizielle Auszeichnung für Schweizer Auftragsproduktionen von Werbe-, Industrie- und Unternehmensfilmen. Von 300 eingereichten Arbeiten wurden 50 Werke nominiert und davon 20 mit einem Award ausgezeichnet.
Die Filmclips überzeugten die Jury, weil die Betroffenheit der Protagonisten sehr emotional und gefühlvoll eingefangen worden sei. Dem Regisseur Luki Frieden sei es gelungen, ein gesellschaftliches Tabuthema mit viel Raum und einer ruhigen Ästhetik sowie einer sensiblen Kameraführung respektvoll darzustellen.
Dem persönlichen Engagement Luki Friedens und der Offenheit der drei porträtierten Personen ist es zu verdanken, dass die drei sehr berührenden Clips realisiert werden konnten.
Online-Werbung
Die Kampagne macht mit Anzeigen in der Google Suchmaschine auf die Website reden-kann-retten.ch aufmerksam.
Kontakt
Annett Niklaus
Verantwortliche Kommunikation und Kampagnen
Universität Zürich, Institut für Epidemiologie, Biostatistik und Prävention
Prävention und Gesundheitsförderung Kanton Zürich
Hirschengraben 84,
8001 Zürich
Tel: 044 634 46 57, E-Mail: annett.niklaus(at)uzh.ch